Kulturrelativismus

Kulturrelativismus ist eine anthropologische Herangehensweise an die Betrachtung verschiedener Kulturen. Ihm liegt die Vorstellung zugrunde, dass die Denkweisen und Handlungen einer Person oder einer Gruppe nur aus einer Innenperspektive heraus verstanden werden können. Demnach folgt jede Kultur eigenen, unabhängig voneinander zu bewertenden Gesetzmäßigkeiten, wodurch pauschale, übergeordnete Verallgemeinerungen bei der Betrachtung nicht zweckdienlich sind. Eine Kultur sollte demnach nicht anhand einer anderen Kultur beschrieben und bewertet werden.[1] Obwohl Kulturrelativismus also eine Methode der Erkenntnisgewinnung und keine eigenständige moralische oder politische Anschauung darstellt, wird er oft als Gegenbegriff einerseits zum Ethnozentrismus[2], andererseits zum Universalismus[3] betrachtet.

  1. Florian Eisheuer: Franz Boas: Race, Language and Culture. In: Samuel Salzborn (Hrsg.): Klassiker der Sozialwissenschaften. Springer, Wiesbaden 2014, S. 131.
  2. Thomas Hylland Eriksen: Ethnozentrismus. In: Sven Hartwig, Fernand Kreff und Andre Gingrich (Hrsg.): Lexikon der Globalisierung. transcript, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1822-8, S. , S. 72–75, hier S. 72.
  3. Christoph Barmeyer: Taschenlexikon Interkulturalität. V&R, Göttingen 2012, S. 105.

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